In der Ferne

Ein halbes Jahr in Indien. Hier schreiben wir unsere Erlebnisse nieder. Fuer Euch umsonst, natuerlich.

Montag, November 21, 2005

Ja so blau, blau, blau ...


Jetzt also Jodhpur. Waren Udaipurs Strassen schon wie aus einem Maerchen, muss ich dieser Stadt noch mehr Tribut zollen – und behaupten, ich habe Aladin auf einem Teppich durch die blauen Gassen fliegen sehen!
Nahezu jedes Haus ist in Himmelblau gestrichen, die Strassen mit Sonnensegeln ueberspannt und das Leben spielt sich wiedermal hauptsaechlich auf den Daechern ab. Die Gassen quellen ueber von Menschen, Kuehen und rikshaws. Ueber den Markt zu gehen, ohne etwas zu kaufen, ist ein Ding der Unmoeglichkeit (ich habe es geschafft, wohl wissend, dass mein Rucksack schon zum Bersten gefuellt ist!). Ueber den Daechern erhebt sich das riesige Fort und erklimmt man es auf gewundenen Wegen, bekommt der nun in der Mittagshitze sonnenverbrannte Touri einen Eindruck von der Groesse dieser Stadt. Hier gibt es zwar abends keine Kanonenschuesse (wie in Kapstadt, hier nachzulesen), dafuer rufen die Mullahs jeden Abend von den Moscheen, waehrend hin und wieder Raketen in den Himmel schiessen. Der Sternenhimmel ueber der Stadt und dem Fort ist jede Nacht wieder ein schoenes Bild, das ich von meinem Bett aus geniesse – weil es hier nicht so kuehl wie in Udaipur ist, bleibt meine Tuer zum Schlafen auf.
Ich glaube, ich bin jetzt an dem Punkt angelangt, an dem ich keine Palaeste oder Forts mehr sehen kann. Nur dumm, dass mich meine naechste Reise nach Jaisalmer in die Wueste fuehren wird - eine kleine Stadt innerhalb eines Forts.

Henning