In der Ferne

Ein halbes Jahr in Indien. Hier schreiben wir unsere Erlebnisse nieder. Fuer Euch umsonst, natuerlich.

Dienstag, Oktober 25, 2005


Ja, mir ist auch schon aufgefallen, dass an dieser Stelle haeufig die Rede von Straenden ist - aber was soll ich machen? Natuerlich erleben wir andere schoene Dinge, von denen wir Euch schon berichteten, oder eben nicht so gute.

Anlass fuer diese Fotos war unser visual communications Kurs in dem jeder Student eines Teams drei Fotos zu einem bestimmten Thema abgeben musste. Maren, Robin und ich steckten die Koepfe zusammen und suchten uns ein Oberthema. Da das Thema Essen schon hervorragend und nahezu erschoepfend von unserer "Leidensgefaehrtin" Alena auf ihrem Blog abgefruehstueckt wird, entschieden wir uns fuer "Armut". Es mag vielleicht kein ueberraschendes Thema sein, aber wir stellten nicht nur bei unser abschliessenden Praesentation fest, dass die hiesigen Studenten keinen Blick fuer die "kleinen" Dinge des Alltags haben und leicht ueber Armut und Muell in ihrer Nachbarschaft hinwegsehen. Sehen sie aber die Fotos, kommt die Frage, wo zum Teufel wir den diese Menschen gefunden haetten. Anwort: einen Kilometer enfernt vom Campus, gegenueber dem Planetarium.

Was ihr auf dem Foto seht ist kein slum, eher eine Zeltstatt von Wanderarbeitern, die im Moment die Strassen ausbessern. Solche Lager sehen wir auf unseren Reisen oft und die Armut in ihnen ist nicht zu uebersehen.

Nach der Praesentation sagte uns Sunil, der Dozent, er hoffe, dass wir nicht nur diese Eindruecke mit nach Deutschland bringen. Natuerlich nicht! Indien ist ein erstaunliches Land, in jeder Hinsicht und jedem ans Herz gelegt. Aber ohne diese Bilder geht es auch nicht.

Henning